iusNet Digitales Recht und Datenrecht

Schulthess Logo

Datenschutz

Hohes Risiko – kein Killerargument gegen Vorhaben der digitalen Transformation

Fachbeitrag
Data Governance und Compliance
Der Gesetzgeber des totalrevidierten Datenschutzgesetzes des Bundes von 2020 hat die mit der Bearbeitung von Personendaten verbundenen Risiken für die Grundrechte oder Persönlichkeit der Betroffenen als systemimmanente Erscheinung des digitalen Alltags betrachtet. Selbst wenn sich diese Risiken als hoch erweisen, sollen sie demzufolge von den Bearbeitungsverantwortlichen und der Datenschutzaufsicht des Bundes nicht per se als Killerargument gegen die Durchführung digitaler Projekte betrachtet werden. Wenn sich Verantwortliche entsprechender Projekte indessen scheuen, immanente Risiken zu evaluieren, adäquat zu bewerten und transparent auszuweisen, wird die Datenschutzaufsicht einschreiten.
SJZ-RSJ 6/2023

WhatsApp klagt beim Europäischen Gerichtshof

Rechtsprechung
DSGVO

WhatsApp Ireland vs. EDSA i.S. T-709/201 v. 03.01.2022

WhatsApp Ireland klagt vor dem Europäischen Gerichtshof zur Aufhebung der Geldbusse von 225 Mio. EUR, die ihnen die irische Datenschutzkommission am 2. September 2021 auferlegt hatte. WhatsApp richtet ihre Klage nicht gegen die irische Datenschusskommission, sondern gegen den Beschluss des Europäischen Datenschutzausschusses, die der Geldbusse vorausging. Im Wesentlichen wirft WhatsApp dem Europäischen Datenschutzausschuss vor, ihre Kompetenzen zum Streitbeilegungsverfahren unter der DSGVO überschritten zu haben, die Anforderungen an die Informations- und Transparenzpflichten und der Definition von personenbezogene Daten falsch bzw. übermässig ausgelegt zu haben.
iusNet DigR 31.01.2022

Mangelhaft pseudonymisierte Daten bleiben Personendaten

Rechtsprechung
DSG
Data Governance und Compliance
Datenschutzverletzungen

Handelsgericht Zürich (HG190107-O) v. 04.05.2021

Gegenstand des Urteils des Handelsgerichts Zürich vom 4. Mai 2021 war die geplante Übermittlung von pseudonymisierten Bankkundendaten, genauer von wirtschaftlich Berechtigten Personen, an US-Behörden. Auslöser der geplanten Datenübermittlung war die Teilnahme der beklagten Bank am vom US Department of Justice (DoJ) eingerichteten «Program for Non-Prosecution Agreements or Non-Target Letters for Swiss Banks» (DoJ Program) aus dem Jahre 2013 bzw. im Januar 2016 abgeschlossenen «Non-Prosecution Agreement» (NPA). Die Kläger wollten mit der Klage am Handelsgericht diese Datenübermittlung verhindern.
iusNet DigR 23.11.2021

EU veröffentlicht Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz

Fachbeitrag
Data Governance und Compliance
Angesichts der raschen technologischen Entwicklung von System der Künstlichen Intelligenz in einem globalen politischen Kontext, in dem immer mehr Länder stark in diese Technologien investieren, will die EU die sich daraus ergebenden Chancen nutzen und die Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz zukunftssicher anzugehen. Dazu veröffentlichte die EU-Kommission am 21. Mai 2021 einen Entwurf für einen Rechtsrahmen zur Regelung der Künstlichen Intelligenz, die sog. KI-Verordnung. Zugleich stellte sie einen überarbeiteten koordinierten Plan für KI-Systeme und -Anwendungen vor. Die EU-Kommission wendet keine pauschalen Vorschriften für alle Formen von KI an. Stattdessen folgt sie einem risikobasierten Ansatz. Ausgehend von definierten Risiken definierte sie Kategorien von KI-Systemen, die mehr oder weniger reguliert werden sollen. Unterschieden werden KI-Systeme die ausdrücklich verboten werden, weil diese als klare Bedrohung für die Sicherheit, die Lebensgrundlagen und die Rechte der Menschen gelten. Ein weiter Anwendungsbereich bilden KI-Systeme mit hohem Risiko, die stark reguliert werden. Schliesslich definiert die Verordnung KI-Systeme, von denen kein oder nur ein geringes Risiko ausgeht und die mit genügenden Transparenz-Regelungen begegnet werden können. Die Verordnung könnte in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 in einer Übergangszeit in Kraft treten.
Olivier Heuberger
iusNet DigR 26.05.2021

Richtlinie über die Bereitstellung digitaler Inhalte und digitaler Dienstleistungen für Verbraucher: Aktualisierung für Spanien

Gesetzgebung
Data Governance und Compliance
Die Umsetzung der europäischen Richtlinie 2019/770 über die Bereitstellung digitaler Inhalte und digitaler Dienstleistungen in nationales Recht soll den Schutz von Verbrauchern, die mit Unternehmern Verträge über digitale Dienstleistungen oder digitale Inhalte (z. B. Apps, e-Games, SaaS, e-Books, einige medizinische Geräte usw.) schließen, erhöhen und präzisieren.
iusNet DigR 26.05.2021

Revidiertes Bundesgesetz über den Datenschutz wurde verabschiedet

Gesetzgebung
DSG
Am 25. September 2020 wurde das revidierte Datenschutzgesetz vom Parlament verabschiedet und die Referendumsfrist läuft bis am 14. Januar 2021. Ziel der Revision war, das Gesetz zu modernisieren und an die europäische Gesetzgebung anzugleichen.
iusNet DigR 21.01.2020

Daten nutzen oder Daten schützen?

Fachbeitrag

Offene Daten für die Wirtschaft und ein besserer Datenschutz müssen möglich gemacht werden.

Der Zugang zu Daten ist für die Informations- und Kommunikations­gesellschaft von entscheidender Bedeutung. Wie dieser Zugang in Wirtschaft und Staat ermöglicht werden soll, ist aber noch weitgehend offen, und der grösste Teil der wertvollen Daten fliesst zu einigen Datenmonopolisten. Die Frustration über diese Situation wird rasch am Datenschutz abgearbeitet. Dabei ist der Datenschutz fundamental für eine liberale Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Die revidierten Datenschutzgesetzgebungen in Europa und der Schweiz sind aber nicht geeignet, das Spannungsverhältnis zwischen Datennutzung und Datenschutz aufzulösen. Es ist notwendig, dass wir neue Ansätze finden, die den (materiellen) Wert der Daten für die Gesellschaft zugänglich machen, aber gleichzeitig den Wert der Privatsphäre für die liberale Gesellschaft stärken.
digma 4/2020

Die Totalrevision vom Bundesgesetz über die Bearbeitung von Personendaten durch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten

Gesetzgebung
DSG
Der Bundesrat beauftragte das EDA die notwendige gesetzliche Grundlage zu schaffen, damit insbesondere Personendaten zur Gesundheit von Schweizern im Ausland (Auslandschweizer sowie Schweizer, die ins Ausland reisen) bearbeitet werden können. Diese Bearbeitung steht jeweils in engen Zusammenhang mit Dienstleistungen des EDA im Ausland, wie zum Beispiel konsularischer Schutz. Die Referendumsfrist läuft bis am 12. April 2021.
iusNet DigR 21.01.2020

Home-Office: von Überwachung, Digitalisierung und Mitarbeiterfürsorge

Fachbeitrag
Data Governance und Compliance
DSG
Mit der aktuellen Pandemie wurde Home-Office zu einer neuen Normalität, mit welcher digitale Tools einhergehen. Begrüssenswerte Digitalisierungsbeschleunigung wird auf der einen Seite diskutiert, Mitarbeiterüberwachung wird auf der anderen Seite kritisch in Frage gestellt. Gefährden sogenannte Tracking- und Analysetools das Wohlbefinden von Mitarbeitenden oder sind sie Schlüssel für mehr Produktivität der Mitarbeitenden? Eine rechtliche Einschätzung.
Caroline Danner
iusNet DigR 21.01.2020

Weiteres Vorgehen Bundesgesetz über das nationale System zur Abfrage von Adressen natürlicher Personen (Adressdienstgesetz, ADG)

Gesetzgebung
DSG
In den Vernehmlassungen vom 16. August 2019 bis zum 22. November 2019 äusserten sich Kantone, Parteien und Organisationen kritisch und stellten die verfassungsmässige Kompetenz des Bundes sowie das Kosten/Nutzen-Verhältnis in Frage. Zurzeit trifft das Eidgenössische Departement des Innern weitere Abklärungen in diesen und weiteren Bereichen ab.
iusNet DigR 21.01.2020

Seiten