iusNet Digitales Recht und Datenrecht

Schulthess Logo

Targetting

Die 40 Mio EUR Busse - CNIL verhängt Sanktionen gegen Criteo

Rechtsprechung
Sanktionen und Verfahren

SAN-2023-009

Commission Nationale de l’Informatique et des Libertés (CNIL)
Aufgrund von Beschwerden von Privacy International und NOYB führte die CNIL mehrere Untersuchungen bei Criteo durch. Während diesen Untersuchungen befand die CNIL, dass es nicht genügend Nachweise für individuelle Einwilligungen von Betroffenen vorlagen, und den Informations und Transparenzpflichten ungenügend nachgekommen waren. Mit Entscheid vom 15. Juli verhängte zuständige Ausschuss der CNIL eine Busse von 40 Millionen Euro.
iusNet DigR 24.07.2023

Irland verhängt Geldstrafen von über 400 Millionen Euro gegen Facebook, Instagram und WhatsApp wegen diversen datenschutzrechtlichen Verletzungen bei ihren Werbepraktiken

Rechtsprechung
Data Governance und Compliance
Rechte betroffener Personen
Die irische Datenschutzkommission (Data Protection Commission, DPC) entschied am 31. Dezember 2022 in zwei Beschlüssen den Abschluss zwei ihrer Untersuchungen gegen die Meta Ireland (Meta IE) bekannt. Die beiden Beschlüsse wurden am 4. Januar 2023 veröffentlicht. Die DPC entschied endgültig, dass Meta IE eine Geldbusse von 210 Mio. EUR wegen Verstössen gegen die DSGVO im Zusammenhang mit ihrem Facebook-Dienst und 180 Mio. EUR wegen Verstössen gegen ihren Instagram-Dienst verhängt. Zugleich wurde Meta IE angewiesen, seine Datenverarbeitungsvorgänge innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten DSGVO-konform auszugestalten.
iusNet DigR 23.01.2023

Personalisierte Medien und Unterhaltung

Fachbeitrag
«Personalisierung» ist zu einem neuen Schlagwort in der modernen Online-Medien- und -Unterhaltungsindustriewelt herangewachsen. Neue technologische Rahmenbedingungen ermöglichen die im Voraus getroffene Abstimmung medialer Inhalte mit mutmasslichen Empfängerbedürfnissen. Das Phänomen ist in der Medienlandschaft insofern neu, als klassische Medien bislang eine an die Allgemeinheit gerichtete Massenkommunikation erbrachten. Massschneiderung von Inhalten auf unterschiedliche Empfänger widerspricht aber diesem Konzept und wirft neue rechtliche Fragen auf. Der vorliegende Diskussionsbeitrag untersucht Personalisierung als neues Phänomen anhand diverser neuer Geschäftsmodelle in der modernen Medien- und Unterhaltungsbranche. Dabei werden zuerst ökonomische und soziologische Faktoren der Personalisierung erörtert («Personalisierungsfaktoren»). In einem zweiten Schritt werden vier der wichtigsten Wirkungsebenen der Personalisierung anhand praktischer Beispiele illustriert: a) das persönliche Gerät, b) der personalisierte Inhalt, c) interaktiv-persönliche Medienangebote und schliesslich d) das persönliche Smart Home, die sich wohl am nähesten in der Privatsphäre von Kunden befindende Personalisierungsstation. Jedes Beispiel beschlägt verschiedene rechtliche Anwendungsfelder. In einem dritten Schritt werden diese überblicksweise analysiert und vertieft, insbesondere Aspekte des Datenschutzrechts und des Lauterkeitsrechts. Personalisierung wirft nicht zuletzt auch verfassungs- und rundfunkrechtliche Fragestellungen auf, insbesondere das Risiko einer zunehmenden Gesellschaftsfragmentierung zulasten eines demokratischen Diskurses. Mit diesem Aspekt schliesst der Beitrag im Sinne eines Ausblicks in die Zukunft der Medienlandschaft.
sic! 7-8/2018